Karstheide

Die Heide (ital.: ‚landa’), lokal auch ‚gmajna’ (Allmende) genannt, ist ein zoogen bedingter Vegetationsbewuchs; genauer gesagt entstand er aus dem Jahrhunderte andauernden Weidedruck durch Schafe und Ziegen, insbesondere auf den abgeholzten Flächen. Es scheint, als habe diese Landschaftsform bereits mit Beginn der Weidetätigkeit im Karstgebiet in der Bronzezeit (ca. 3.500-1.200 v. Chr.) ihren Ursprung. Diese Beweidung führte zu einer Anpassung der Vegetation, die nunmehr in der Lage war, Vertritt und Verbiss zu überstehen und eine unregelmäßige, nieder wachsende Grasnarbe auf primitiver und dünner Humusschicht zu bilden, die von Felsaufschlüssen unterbrochen ist.

Ursprünglich erstreckte sich die Karstheide über weite Flächen, doch heute, in Zeiten gering verbreiteter Weidewirtschaft, nimmt sie durch den natürlichen Verbuschungsprozess immer weiter ab.

Auf den Trockenrasen wachsen zahlreiche endemische Arten wie Tommasini-Fingerkraut (Potentilla tommasiniana) oder Frühlings-Enzian (Gentiana primaticcia), doch die wichtigsten Heidegewächse sind die Felsen-Flockenblume (Centaurea rupestris) aus der Familie der Korbblütler sowie die Erd-Segge (Carex humilis), ein niedriges Sauergrasgewächs. All diese Arten sind in der Lage, auch bei Trockenheit und in unfruchtbarem Boden zu überleben.

Die Heide blüht von März bis August; in dieser Zeit verwandelt sie sich in einen mannigfaltigen Farbteppich mit einigen der schönsten Karstblumen. Das Farbspiel reicht vom Gelb des illyrischen Tommasini-Fingerkrauts (Potentilla tommasiniana) und der Felsen-Flockenblume (Centaurea rupestris) über das Violett der Weichschuppigen Flockenblume (Centaurea cristata) und der Bleichen Schwertlilie (Iris cengialti subsp. illyrica) bis hin zum Tiefblau des Frühlingsenzians (Gentiana verna subsp. tergestina). Ferner sind in der Karstheide auch die Weiche Silberscharte (Jurinea mollis), die Dalmatien-Lotwurz (Onosma echioides subsp. dalmatica) und die Berg-Kuhschelle (Pulsatilla montana) zu finden. Innerhalb der Grasnarbe überwiegt die Erd-Segge (Carex humilis), mit kleinen Vorkommen des wunderschönen Zierlich- oder Wollstängel-Federgrases (Stipa eriocaulis subsp. eriocaulis).